Illegale Aktivitäten von Greenpeace

17.03.2021

Am 17. März drangen Mitglieder der Organisation Greenpeace illegal in den Turów-Komplex ein und verursachten Störungen im Betrieb der Bergbauanlage. Zurzeit ist die Stromversorgung von ca. 2,3 Millionen polnischen Haushalten nicht gefährdet. Die Dienste der PGE GiEK bewerten die mit Aktivitäten von Greenpeace verbundenen finanziellen Schäden. 

Der Prostest von Greenpeace auf dem Gebiet des Tagebaus Turów, inspiriert u.a. durch tschechische Aktivisten, hängt mit der Forderung zusammen, den Turów-Komplex, der zu den wichtigsten und größten Stromerzeugern in Polen zählt, so schnell wie möglich zu schließen. 

Die Postulate von Greenpeace sind unrealistisch. Das würde Polen von Energieimporten aus dem Ausland abhängig machen, Tausende Menschen aus der Umgebung von aus der Umgebung von Turów würden von einem Tag auf den anderen ihren Arbeitsplatz verlieren. Im Tagebau und Kraftwerk sind direkt ca. 5.300 Personen beschäftigt. Darüber hinaus beläuft sich die Zahl der Mitarbeiter von Tochtergesellschaften und kooperierenden Unternehmen, einschließlich ihrer Familien, auf ca. 60-80 Tausend Personen. Die Liquidierung der Tätigkeit des Tagebaus und des Kraftwerks Turów, ohne ein auf mehrere Jahre geplantes Wendeprogramm, würde den Zusammenbruch des lokalen Arbeitsmarktes sowie einen massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit und die Insolvenz von Hunderten Unternehmen mit sich ziehen.

Es ist bemerkenswert, dass der Tagebau Turów die einzige Grube in der Region ist, die so intensiv von Umweltorganisationen angegriffen wird. In Tschechien, in der Entfernung von ca. 85 km von der polnischen Grenze und in Deutschland, in Entfernung von ca. 60 km von der Grenze mit Polen, im Lausitzer Braunkohlerevier sind viel größere Braunkohlengruben als die in Turów tätig. Tschechische Gruben sind fünfmal größer als der Tagebau Turów und deutsche Gruben bauen beinahe zehnmal mehr Braunkohle als Polen ab. Im Lausitzer Braunkohlenrevier betreiben die Tschechien vier Kraftwerke, die als wesentliche Emittenten von Luftverschmutzung gelten. In Kürze soll ein völlig neuer Tagebau in der Region Lausitz eröffnet werden.

Die PGE-Gruppe hat in der Strategie bis 2030 mit Perspektive bis 2050 einen komplexen Plan der Energiewende präsentiert. 

Parallel zu den Arbeiten an der Strategie, arbeitet die PGE-Gruppe an der Transformation von Regionen, bei denen die konventionelle Energetik ein wichtiger Arbeitgeber ist - ein solcher Ort ist der Energie-Komplex in Turów. Gemäß den Plänen der PGE werden in den jetzigen Bergbau-Kraftwerk-Komplexen Investitionen im Bereich erneuerbarer Energiequellen umgesetzt. PGE wird aktiv die Einwohner dieser Gebiete im Hinblick auf Schaffung neuer Arbeitsplätze, Umschulung unterstützen und sie mit Praktika-Programmen umfassen. Der Turów-Komplex ist bereits während der Energiewende, die mit einer Entcarbonisierung der Stromerzeugung verbunden ist. Es wird jedoch ein Evolutionsprozess sein.

Im Hinblick auf soziale und gesellschaftliche Fragen sowie auf die Energiesicherheit Polens, könnte die Schließung des Tagebaus Turów von einem Tag auf den anderen verheerende Folgen mit sich ziehen. Die damit verbundenen Verluste im Technologie-, Geschäfts-, Sozial- und Umweltbereich wurden vorübergehend auf 13,5 Milliarden PLN geschätzt und resultieren u.a.  aus der fehlenden Stromproduktion, der Notwendigkeit, Energieverträge zu kündigen, den Kosten für die durchgeführten Modernisierungen zur Anpassung der Energieanlagen an die BVT-Schlussfolgerungen, der Unrentabilität der Investitionen in den Bau eines modernen Kraftwerksblocks mit einer Leistung von 496 MW im Kraftwerk Turów und der Notwendigkeit, Verträge mit den Mitarbeitern des Komplexes zu kündigen. Darüber hinaus würde die Einstellung des Betriebs des Turów-Komplexes die Notwendigkeit einer sofortigen Sicherung der Grube nach sich ziehen. Eine sofortige Beendigung des Abbaus würde auch zu schwerwiegenden geotechnischen und ökologischen Gefahren führen, die eine ökologische Katastrophe zur Folge haben könnten.  

Der Tagebau Turów ist auf der Grundlage einer gesetzlich erteilten Konzession tätig, die vom Klimaminister am 20. März 2020 für 6 Jahre gemäß der polnischen Rechtsordnung erteilt wurde.  Der Tagebau Turów plant, den Betrieb bis 2044 fortzusetzen. Dies fällt mit dem Ende des Betriebs des Kraftwerks Turów zusammen. Während der Bemühungen des Tagebaus Turów um eine Verlängerung der Bergbaukonzession wurden folgende Verfahren transparent und unter voller Beteiligung der polnischen, tschechischen und deutschen Seite durchgeführt:
•    Bewertung der Umwelteinwirkungen, einschließlich Maßnahmen zur Minimierung von Auswirkungen, die mit der Erteilung eines verbindlichen Umweltbescheids an das Bergwerk Turów zur Fortsetzung des Kohlenabbaus bis 2044 abgeschlossen wurde. 
•    grenzübergreifendes Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung des Vorhabens, abgeschlossen mit einem gemeinsam unterzeichneten, mit der deutschen und tschechischen Seite abgestimmten Protokoll, 
•    strategische Folgenabschätzung für die Verabschiedung eines lokalen Raumordnungsplans, 
•    Verfahren zur grenzübergreifenden strategischen Folgenabschätzung für den lokalen Raumordnungsplan.